Nicola Bräunling empfiehlt – „Malnata“ von Beatrice Salvioni: „In einer Kleinstadt in der Lombardei lebt 1935 die 12jährige Maddalena in eher ärmlichen Verhältnissen mit Mutter und älterem Bruder und Schwester.
In der Stadt wird sie nur „Malnata“, die Unheilbringende, genannt, weil man ihr einige Unglücke im nahen Umfeld zuschreibt. Die gleichaltrige Francesca, die Ich-Erzählerin, gutbürgerlich in Zwängen und unter strenger Beobachtung „brav“ lebend, ist fasziniert von dem unabhängigen und stark wirkenden Mädchen, das sie beim Spielen am Fluss beobachtet. Immer bei ihr zwei Jungs, denen sie haushoch überlegen scheint – eigentlich undenkbar in dieser Zeit. Francesca schafft es, die Freundschaft der Malnata, die von einem unglaublichen Stolz getrieben ist, zu gewinnen, erkämpft sich mit ihr Freiheiten, stellt sich gegen die verbohrte und verlogene Gesellschaft und wird immer wieder in Situationen hineingezogen, die sie so nicht kennt, die sie aber stärker und unabhängiger machen.
Die Freundschaft zu Maddalena wird enger und die Mädchen werden füreinander immer wichtiger. Allerdings ist die Kleinstadt nach wie vor männergetrieben, der Faschismus nimmt überhand und der Angriffskrieg gegen Abessinien beginnt. Es kommt zu Katastrophen und Maddalena und Francesca immer mittendrin und höchst gefährdet.“