Melanie Müller empfiehlt – „Demon Copperhead“ von Barbara Kingsolver:
„Damon, alias „Demon Copperhead“, hat keinen guten Start ins Leben. Sein Vater ist vor seiner Geburt gestorben und seine Mutter schlittert von einem Entzug in den nächsten und versucht zwischendurch ihren Sohn großzuziehen. In den Wäldern der Appalachen wächst er in einer Gegend auf, die für Außenstehende nur als „Hinterwäldler-Territorium“ gilt. Aufgehoben fühlt er sich bei „Maggot“, seinem besten Freund, und dessen Familie, die ihm eine einigermaßen unbeschwerte Kindheit ermöglichen. Doch als nun auch Demons Mutter, mittlerweile verheiratet mit dem gewalttätigen „Stoner“, an einer Überdosis stirbt, beginnt für ihn ein traumatisierendes Hin und Her von einer Pflegefamilie zur nächsten, wobei sich niemand wirklich für ihn interessiert oder zuständig fühlt. Schließlich haut er ab, um seine Großmutter ausfindig zu machen und landet durch sie beim Footballcoach der örtlichen Highschool und seiner Tocher Angus, bei denen er sich zum ersten Mal zu Hause fühlt. Doch auch dieses Glück ist nur von kurzer Dauer und er gerät in einen Strudel aus Drogensucht und Verzweiflung, dem Abgrund immer ganze nahe.
Barbara Kingsolver hat mit „Demon Copperhead“ eine moderne Hommage an Charles Dickens’ „David Copperfield“ geschrieben. Eine Geschichte von Armut, der Opioid-Epidemie und dem gescheiterten Pflegesystem – von Menschen, die sich selbst überlassen werden aber auch von Zusammenhalt und Hoffnung. Ein großartiges Buch, das mich sehr berührt hat.“